"...und jeder lasse sich taufen ....... so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen"
An diesem Thema (spätestens) scheiden sich die "Geister", einige Christen gehen davon aus, dass die allen Jüngern Jesu verheissene "Gabe des Heiligen Geistes" identisch sei mit den sog. "Geistesgaben", dass es sich hierbei aber um 2 Paar Schuhe handelt, erklärt sich so:
Die Geistesgaben sind aussergewöhnliche Krafterweisungen des Geistes (Zeichen, Wunder, Heilungen usw.), sie standen den Aposteln, die an Pfingsten auf übernatürliche Weise direkt vom Heiligen Geist "getauft" wurden (Apg.2,2 - Erfüllung einer Verheissung AN DIE APOSTEL aus Apg.1;1-8!) für ihren besonderen Zeugendienst zur Verfügung und konnten auch von ihnen durch Handauflegung an verschiedene Jünger weitergegeben werden. (Apg.6;6,8 / 19;5-8 / 2.Tim.1,6 usw.)
Dass jedenfalls nicht alle diese besonderen Geistesgaben besaßen - ja dass sie nichtmal von denen, die sie durch die Apostel empfangen hatten, weitergegeben werden konnten - ergibt sich aus mind. 3 Gründen sehr deutlich:
1.) In den gesamten Berichten des NTs ist KEINE EINZIGE WUNDERTAT eines "normalen" Jüngers bezeugt, der nicht auf o.g. Weise dazu befähigt war (z.B. Stephanus), aber von einer grossen Anzahl übernatürlicher Taten durch die Apostel wird berichtet und sie werden als "ZEICHEN DER APOSTEL" auch besonders benannt (Apg.2,43 / 5,12 usw.).
2.) Als Phillipus in Samarien durch die ihm übertragene Kraft, grosse Zeichen tat und dort viele zum Glauben kamen und sich taufen liessen, mussten allerdings extra zwei Apostel anreisen um durch Gebet und Handauflegung diese besonderen Geistesgaben weiterzugeben, PHILLIPUS SELBER WAR DAZU NICHT IN DER LAGE !! (Apg.8,14-17)
3.) In Apg.8,18 wird uns dann noch berichtet: "Als aber Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, WENN DIE APOSTEL DIE HÄNDE AUFLEGTEN..." - geht es noch deutlicher??
Das alles heißt allerdings nicht, dass Gott nicht jederzeit grosse Dinge tun kann, wenn wir ihn darum bitten, aber wir können nicht in der Art über diese Gaben verfügen, wie Jesus und die Apostel dies konnten.
Also eigentl. wollte ich aber von der Gabe des Geistes reden, die jedem Jünger nun als direkte FOLGE DER TAUFE zugesprochen wird:
Um es kurz zu machen - diese Gabe des Geistes ist äusserlich unscheinbar, aber bewirkt in uns extrem viel: z.B. dass wir unser neues Leben aus der Kraft Gottes leben können (Heiligung), sie befähigt uns, die Frucht des Geistes zu entwickeln: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit - es eröffnet uns die Schrift auf bes. Weise, leitet und bewahrt uns und ist der Geist der Freiheit der Kinder Gottes, die Jesus als Christus bekennen und zu Gott jederzeit rufen können: LIEBER VATER !
- ich möchte an dieser Stelle anfügen, dass ich vom Geist Gottes nun anders belehrt worden bin und hierbei auch die Stelle aus Apg.9,10-19 (spez.V.17!) eine Rolle spielt. Hananias war näml. KEIN Apostel und gibt hier durch Handauflegung den HG und seine übernatürlichen Kraftwirkungen an Paulus weiter - dies (und andere Offenbarung Gottes) haben bei mir für eine völlig andere Sichtweise gesorgt! Diesen Post lasse ich aber so stehen, denn er representiert eine weit verbreitete (theolog.) Haltung. An geeigneter Stelle werde ich meinen neuen Standpunkt ausführen. Gepriesen sei der Herr!
Bento im Feb.08
2 Kommentare:
Zunächst steht hier die Gabe des Geistes nicht nur im Zusammenhang mit Taufe, sondern zusammen mit der Umkehr/Buße/Bekehrung (alles synonym) ist von Taufe und Geistempfang die Rede.
Nun kann man aber aus diesem Zusammenhang keinen Automatismus postulieren. Das zeigt die Apg ja auch später.
In Apg 8,14-17 werden den Getauften die Hände aufgelegt, die den Geist trotz ihrer Taufe noch nicht empfangen haben.
In Apg. 10,44-48 ist es umgekehrt.
Und das hat nicht primär mit Geistesgaben zu tun. Sie sind erst eine Folge vom Geistempfang. Und darum geht es im den beiden Stellen hier.
Fazit: Taufe und Geistempfang gehören zusammen. Aber wie genau das funktioniert, bleibt dem Geist in seiner Freiheit überlassen. Hier einen Automatismus zu vermuten, ist katholische Theologie - aber das sind wir beide nicht.
Manche glauben, sie seien erfüllt mit dem Heiligen Geist, weil sie regelmäßig umfallen im Gottesdienst, weil sie lange in Zungenreden, weil sie bei Gebeten in Zungen mitreden usw. Aber das heißt nichts. Du hast es in deinem Eintrag erwähnt: die Früchte des H.Geistes sind: Freude, Friede, Gerechtigkeit, Geduld, Sanftmut etc. Auch Dienen und Helfen und für die Kranken da sein, anrufen wenn jemand krank ist, zuhören, mitfühlen: das ist wichtiger, als wer wie lange in Zungen betet...
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